Newsnational Mittwoch, 28.10.2020 |  Drucken


v.l.n.r.: Prof. Dr. Bülent Ucar, Direktor des Instituts für Islamische Theologie (IIT), ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek und Bundesinnenminister Horst Seehofer auf der letzten Islamkonferenz zum Thema Imam-Ausbildug
v.l.n.r.: Prof. Dr. Bülent Ucar, Direktor des Instituts für Islamische Theologie (IIT), ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek und Bundesinnenminister Horst Seehofer auf der letzten Islamkonferenz zum Thema Imam-Ausbildug

Neues Islamkolleg will im April 2021 mit Imamausbildung beginnen

"Nach über 60 Jahren längst überfällig" - ZMD bewertet das positiv, mahnt aber zur Eile bei der Umsetzung. "Damit werde zur erfolgreichen Beheimatung der Muslime beitragen", Esnaf Begic

Im April 2021 will das vom Bundesinnenministerium und dem Land Niedersachsen unterstützte Islamkolleg Deutschland (IKD) in Osnabrück den ersten Ausbildungsjahrgang starten. Man wolle damit "zur erfolgreichen Beheimatung der Muslime beitragen", sagte der Vorsitzende Esnaf Begic am Dienstag in Berlin. Geplant ist eine zweijährige Ausbildung, die sieben Bereiche umfassen soll: Predigtlehre, Koranrezitation, Seelsorge, politische Bildung, gottesdienstliche Praktiken, Gemeindepädagogik und soziale Arbeit. Bis zu 30 Plätze für angehende Imame, Gemeindepädagogen oder Seelsorger sind vorgesehen. In der Regel sollen sie vor der Ausbildung bereits ein Studium der islamischen Theologie abgeschlossen haben. Auch Fortbildungen für bereits tätige Imame soll es geben.

"Seit fast zwei Jahrzehnten setzt sich der ZMD sich für eine Ausbildung Deutscher Imame ein. Der Bedarf von hier in Deutschland ausgebildeten Imamen ist immens. Deshalb müssen nun die geplanten Angebote zügig umgesetzt werden. Ich wünsche mir, dass es da etwas schneller ginge, als bisher, diesen längst überfälligen Schritt und Ansatz in die Praxis umzusetzen.", ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek


Info-Plakat des Islamkollegs Deutschlands zur Islamausbildung ab 2021

Info-Plakat des Islamkollegs Deutschlands zur Islamausbildung ab 2021
"Nach über 60 Jahren dauerhafter muslimischer Präsenz in Deutschland ist die Zeit längst überfällig, den Islam vollumfänglich dem Christentum und Judentum rechtlich wie strukturell gleichzustellen."

Zu den Plänen einer Ausbildung von Imamen in Deutschland durch das neu gegründete IKD, unterstützt vom Bundesinnenministerium und dem Land Niedersachsen, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek: "Seit fast zwei Jahrzehnten setzt sich der ZMD sich für eine Ausbildung Deutscher Imame ein. Folgerichtig haben wir von Anfang an unsere Mitwirkung bei diesem Projekt zugesichert. Der Bedarf von hier in Deutschland ausgebildeten Imamen ist immens. Deshalb müssen nun die geplanten Angebote zügig umgesetzt werden. Ich wünsche mir, dass es da etwas schneller ginge, als bisher, diesen längst überfälligen Schritt und Ansatz in die Praxis umzusetzen. Auch hängt das Vertrauen der Moscheegemeinden in das IKD, die ja am Ende die neuen Imame übernehmen sollen, von einer zügigeren Umsetzung und vor allem fundierten Ausbildung ab."

Zweijährige Ausbildung mit verschiedenen islamisch-theologischen Disziplinen - Ein wichtiger Schritt in Richtung Beheimatung von Muslimen in Deutschland

Der wissenschaftliche Direktor des IKD, Bülent Ucar, sagte: "Nach über 60 Jahren dauerhafter muslimischer Präsenz in Deutschland ist die Zeit längst überfällig, den Islam vollumfänglich dem Christentum und Judentum rechtlich wie strukturell gleichzustellen." Die Ausbildung am Islamkolleg solle der an Priester- und Rabbinerseminaren vergleichbar sein. Nach der Gründung von mehreren Instituten für islamische Theologie an deutschen Hochschulen sei es nun an der Zeit, die praktische Ausbildung mit einem Imamseminar zu etablieren. Wichtig sei dabei, die Unabhängigkeit von jeglicher staatlicher Einflussnahme aus dem In- und Ausland zu gewährleisten, betonte Ucar.






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