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Montag, 19.07.2021

Internationale Kritik nach Übergriffen auf die heiligen Stätten, der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee

Griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos II: "Der Haram al-Scharif sei exklusiv in muslimischen Besitz. Ein Angriff auf die Stätte oder auf das muslimische Gebetsrecht seien ein Angriff auf die durch internationales Recht garantierte Religionsfreiheit"

Jerusalem (KNA) Jüdische Besucher des Tempelbergs in Jerusalem haben scharfe Kritik hervorgerufen. Das ägyptische Außenministerium verurteilte laut örtlichen Medienberichten in einer Stellungnahme von Sonntagabend die "israelischen Übergriffe" auf die heilige Stätte, arabisch Haram al-Scharif, auf der sich der islamische Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee befinden. Es handele sich um einen Ort des Gebets für Muslime und Israel sei verantwortlich dafür, die Betenden zu schützen und Sicherheit und Stabilität aufrecht zu erhalten.



Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., erklärte laut Bericht der staatlichen jordanischen Nachrichtenagentur "Petra" (Sonntagabend), der Haram al-Scharif sei exklusiv in muslimischen Besitz. Ein Angriff auf die Stätte oder auf das muslimische Gebetsrecht seien ein Angriff auf die durch internationales Recht garantierte Religionsfreiheit.



Der israelische Knessetabgeordnete Mansour Abbas, Chef der konservativen arabischen Raam-Partei, rief Muslime laut Medienberichten dazu auf, die heilige Stätte zu besuchen, um so die islamische Identität des Ortes zu stärken. Der Haram al-Scharif gehöre ausschließlich Muslimen, die das Recht hätten, sie vor Gefahren zu schützen.



Auch das jordanische Außenministerium hatte in einem Protestschreiben den Besuch jüdischer Israelis an der Stätte verurteilt. Dies sei ein Verstoß gegen den historischen und rechtlichen Status Quo, gegen internationales Recht sowie Israels Verpflichtung als Besatzungsmacht in Ostjerusalem, sagte Ministeriumssprecher Diafallah al-Fayez.



Kritik kam auch von den palästinensischen Behörden, die den jüdischen Besuch als "gefährliche israelische Eskalierung" bezeichneten. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas bezeichnete den Besuch als "ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit und Stabilität".



Laut Bericht des israelischen Senders "Arutz Scheva" hatten am Sonntag knapp 1.700 Juden die Gebetsstätten besucht. Dabei kam es zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei. Fünf Palästinenser wurden festgenommen, mehrere leicht verletzt.