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Donnerstag, 18.03.2021


Rassistische Angriffe in Pandemie unverändert hoch in Deutschland

Mazyek: Rassistische Übergriffe gegen Geflüchtete und Muslime gehören einheitlich gewertet

Trotz des Stillstands aufgrund der Corona- Pandemie und die dadurch entstandenen leeren Straßen, haben rassistische Übergriffe auf öffentlichen Plätzen und Straßen kaum abgenommen.

Tatsache ist, dass die Dunkelziffer dieser Angriffe nicht miteinberechnet wird und somit die schwere Auswirkung dieser Taten nicht genau erfasst, werden kann. Viele der Betroffenen trauen sich nicht die Übergriffe zu melden aufgrund von Scham oder fehlendes Vertrauen an den Behörden. 2020 hat es in Deutschland mindestens 1.606 Angriffe auf geflüchtete und Asylbewerber gegeben. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet. Gleichzeitig wurden bundesweit 901 islamfeindliche und antimuslimische Straftaten registriert. Daraus ergeben sich also mehr als 2.500 Angriffe!

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek machte bereits mehrfach darauf aufmerksam, dass Angriffe gegen Geflüchtete und islamfeindliche als Gesamtes zusammengefasst, zumindest einen Kontext gesehen werden müsste.  Die daraus entstehenden Zahlen seien entsetzlich. Durch die Aufteilung der Angriffszahlen, würde eine Verzerrung der reellen Tragweite erfolgen. Täter, die gegen Geflüchtete oder Asylbewerbern agieren, sind meist auch gegen Muslime feindlich gesinnt. Die rassistischen Angriffe machen keinen Halt vor dem Lockdown, genau so wenig halt machen jene Angreifer vor Gotteshäuser (bspw. Moscheen und Synagogen), Hilfsorganisationen sowie Helfer, Geflüchtete, Kinder, Jugendliche usw. In Deutschland hat es 2020 nach Angaben der Bundesregierung jeden dritten Tag einen Angriff auf eine Moschee gegeben. Es handelt sich bei der Gesamtheit der Straftaten um Beleidigungen, Hetze im Internet, Sachbeschädigung, Gewalttaten und Mord.

Dass Rassismus tötet, zeigen uns die rechtsextremen Terroranschläge in Hanau, Halle, Solingen, Dresden und viele andere. Rechtsextreme Täter beschädigen heute noch die Gedenkstätten und zeigen somit: Rassismus ist immer noch präsent, trotz vieler Bemühungen zur Aufklärungsarbeit.