Newsinternational Freitag, 08.01.2021 |  Drucken


Bischöfe der Dänisch-Deutschen Volkskirche 2010 - Von Aalborg Stift / Casper Tybjerg
Bischöfe der Dänisch-Deutschen Volkskirche 2010 - Von Aalborg Stift / Casper Tybjerg

Christen wehren sich zurecht gegen Predigtsverbot auf Deutsch in Dänemark

Pikant: Gesetz ziehlt auf mehr Kontrolle in den muslimischen Gemeinden ab, in denen auf Arabisch gepredigt wird - Widerspruch zum Gleichheitsgebot

Köln Deutschsprachige Gemeinden in Dänemark wollen ihre Gottesdienste weiterhin auf Deutsch feiern dürfen. Die Ankündigung der dänischen Regierung, Predigten in ausländischen Sprachen zu verbieten, habe sie erschrocken, sagte die evangelische Hauptpastorin der deutschsprachigen Sankt-Petri-Gemeinde in Kopenhagen, Rajah Scheepers, dem Kölner Online-Portal domradio.de am Mittwoch. Seit dem 16. Jahrhundert dürften Gottesdienste in Dänemark auf Deutsch gefeiert werden. "Insofern genießen wir dieses Privileg und dieses Recht seit nahezu 425 Jahren. Es wäre jetzt doch etwas überraschend für uns, wenn das plötzlich abhandenkommen sollte."


Torslev-Dronninglund-Hjørring Kirche in Dänemark (Deutsch)

Torslev-Dronninglund-Hjørring Kirche in Dänemark (Deutsch)
Seit 16. Jh. in Dänemark Gottesdienste auch auf Deutsch möglich - Ins Mittelalter zurück?

Medienberichten zufolge will die sozialdemokratische Regierung von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen das neue Gesetz nach dem Jahreswechsel erlassen. So solle

Die Regelung würde vermutlich aber auch für andere Minderheiten gelten. Scheepers zufolge hätten etwa die grönländischen und färöischen Gemeinden bislang nur vage Antworten aus der Politik erhalten, ob sie ihre Gottesdienste weiterhin auf Grönländisch und Färöer gestalten können.


Hamad Bin Khalifa Civilisation Center und Moschee in Nørrebro, Kopenhagen, Dänemark By Morten Haagensen

Hamad Bin Khalifa Civilisation Center und Moschee in Nørrebro, Kopenhagen, Dänemark By Morten Haagensen
"Deutschsprachige Erbe der Reformation am Leben erhalten"

Die evangelische Pastorin erinnerte zudem daran, dass Deutsch die Sprache des Kirchenreformators Martin Luther war. "Wenn wir auf Deutsch unsere Gottesdienste halten, dann tun wir das nicht nur, weil wir das selbst so schön finden oder das so gemütlich ist, sondern weil wir damit das deutschsprachige Erbe der Reformation am Leben erhalten, in den Liedern, in den Predigten, in den Gebeten", so Scheepers.



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