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Montag, 01.10.2018

8,4 Millionen Jemeniten von Hungertod bedroht

Cholera ausgebrochen - seit März vergangenen Jahres hätten sich mehr als eine Million Menschen infiziert

Bonn - Die Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen (UNHCR) hat vor einer humanitären Katastrophe im Bürgerkriegsland Jemen gewarnt. 8,4 Millionen Menschen seien vom Hungertod bedroht, für 17,8 Millionen sei die Versorgung mit Lebensmitteln gefährdet, teilte das Hilfswerk am Freitag in Bonn mit. Weil die Bevölkerung nur einen unzureichenden Zugang zu sauberem Wasser habe, sei außerdem die Cholera ausgebrochen - seit März vergangenen Jahres hätten sich mehr als eine Million Menschen infiziert.




Dabei gebe es durchaus Lebensmittelhilfen vor Ort - "so lagern im Hafen von Houdeida zurzeit 45.000 Tonnen Getreide, genug um Tausende Menschen einen Monat lang ernähren zu können", so das Hilfswerk. Wegen der prekären Sicherheitslage könnten die Lieferungen die notleidenden Menschen in belagerten Städten und Regionen aber nicht erreichen. Die Lieferkonvois seien auf die Einhaltung von Feuerpausen angewiesen.

Im Jemen, dem ärmsten Land der arabischen Halbinsel, liefern sich seit Jahren schiitische Huthi-Rebellen und die sunnitisch geprägte Zentralregierung einen Machtkampf. Seit 2015 beteiligt sich auch Saudi-Arabien mit Luftangriffen gegen die Rebellen. Laut UNHCR-Angaben sind bereits mehr als 10.000 Menschen im Krieg umgekommen. Rund zwei Millionen seien als Binnenflüchtlinge im Land verstreut. Jemen hat insgesamt etwa 30,5 Millionen Einwohner.