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Dienstag, 10.07.2018

Jordanien verurteilt Politiker-Besuche auf Tempelberg

Jordaniens Religionsminister Abdul Nasser Abul-Basal hat die Besuche israelischer Politiker auf dem Jerusalemer Tempelberg scharf verurteilt.

Amman - "Die Al-Aksa-Moschee ist alleiniges Eigentum der Muslime", sagte Abul-Basal laut Bericht der staatlichen jordanischen Nachrichtenagentur Petra in einer Stellungnahme von Montagabend. Er rief die islamischen und arabischen Länder dazu auf, Jordanien in der Konfrontation mit der israelischen Besatzungsmacht zu unterstützen. Muslime weltweit seien bereit, die Al-Aksa-Moschee zu verteidigen und zu schützen.

Auch die Palästinensische Autonomiebehörde hatte die israelischen Politikerbesuche auf dem Tempelberg als Provokation kritisiert und die Welt zur Übernahme von Verantwortung für die Palästinenser aufgefordert. Nach dem israelischen Landwirtschaftsminister Uri Ariel zusammen mit der Likud-Abgeordneten Sharren Haskel hatten am Montag laut Medienberichten drei weitere israelische Abgeordnete den Tempelberg besucht.




Zuvor hatte Netanjahu das seit Oktober 2015 geltende Besuchsverbot der heiligen Stätte für Abgeordnete aufgehoben und ihnen vierteljährliche Besuche nach vorheriger Absprache gestattet. Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche biblische und religiöse Überlieferungen wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks oder aufseiten des Islam die Himmelsreise Mohammeds sind mit dem Ort verbunden. 

An Besuchen nationalistischer Israelis auf dem Tempelberg sowie an jüdischen Forderungen nach Gebetsrechten auf dem Tempelberg entzündete sich in der Vergangenheit wiederholt teils gewalttätiger Protest von Palästinensern.