Newsinternational Montag, 20.02.2017 |  Drucken

Keine Religion ist terroristisch

Papst Franziskus: «Ich spüre, es ist wichtig, das noch einmal zu sagen: Kein Volk ist als solches kriminell und keine Religion ist terroristisch»

Vatikanstadt (KNA) Nach Auffassung von Papst Franziskus sind Religionen an sich niemals terroristisch. «Ich spüre, es ist wichtig, das noch einmal zu sagen: Kein Volk ist als solches kriminell und keine Religion ist terroristisch», betonte der Papst in einem am Freitag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben.

Es gebe weder christlichen noch jüdischen noch muslimischen Terrorismus, so Franziskus in seiner Botschaft an ein im kalifornischen Modesto tagendes Treffen der Welt-Sozialbewegungen. Fundamentalisten und gewalttätige Menschen gebe es «in allen Völkern und Religionen», betonte der Papst. «Mit intoleranten Verallgemeinerungen werden diese nur noch stärker, weil sie sich von Hass und Fremdenfeindlichkeit ernähren.»

Es gelte, dem Liebe entgegenzusetzen. «So fördern wir den Frieden.» Die globalisierte Gesellschaft tue bei vielen Problemen unschuldig, schaue weg und leide somit an «moralischer Blindheit», kritisierte der Papst. Dabei seien Arbeitslosigkeit, Gewalt, Korruption und eine Identitätskrise real. «Die Demontage von Demokratien ist real», unterstrich Franziskus. Dieser gesellschaftliche und politische Prozess sei in vielen Teilen der Welt zu beobachten und stelle eine «große Gefahr für die Menschheit» dar. Einmal im Gang, sei der Prozess der «Dehumanisierung der Welt» schwer umzukehren.

Christen und alle Menschen guten Willens müssten deshalb dringend handeln. «Ich spreche von einem System, das der Menschheitsfamilie enormes Leiden bereitet», so der Papst. Es greife die Würde der Menschen an, «um die unsichtbare Tyrannei des Geldes zu erhalten, die nur die Privilegien einiger weniger garantiert». Real sei vor allem die ökologische Krise, so der Papst. «Die Zeit läuft uns davon.»



Ähnliche Artikel

» Ein Dialog zwischen den Religionen ist möglich, ohne die jeweilige Identität und Grundüberzeugungen der Religion aufzugeben
» Zwischen Blutspende und Generalverdacht
» Erstmaliger Besuch des Papstes in einem Land am Persischen Golf
» Libanon: Papst ruft im Nahem Osten zur Versöhnung auf
» Der Missbrauch der Religion für Machtkämpfe

Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Film-Besprechung: "In Liebe, eure Hilde" - Dresens neuer Film erzählt eine tragische Geschichte aus der NS-Zeit auf der Berlinale 2024
...mehr

ZMD-Landesverband Rheinland-Pfalz in Staatskanzlei mit anderen muslimischen Religionsgemeinschaften: Kein Generalverdacht und: „Jüdisches und muslimisches Leben sind ein integraler Bestandteile des Landes"
...mehr

Daniel Barenboim mit DAG-Friedrich II von Hohenstaufen-Preis geehrt
...mehr

Buchkritik: "Faschismus" von Paul Mason – Von Aiman A. Mazyek
...mehr

Abraham-Familien-Haus in Abu Dhabi hat sowohl aus islamischer als auch aus interreligiöser Sicht aus mehreren Gründen einen hohen Wert - Von Aiman Mazyek
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009